Friedhof der Namenlosen

Tief im Schatten aller Rüstern
Starren Kreuze hier am düstern
Uferrand,
Aber keine Epitaphe
Sagen uns, wer unten schlafe
Kühl im Sand.

Still ist’s in den weiten Auen,
Selbst die Donau ihre blauen
Wogen hemmt,
Denn sie schlafen hier gemeinsam,
Die die Wogen still und einsam
Angeschwemmt.

Alle, die sich hier gesellen,
Trieb Verzweiflung in der Wellen
Kalten Schoß,
Drum die Kreuze, die da ragen,
Wie das Kreuz, das sie getragen,
Namenlos.

 

(Albert Graf Wickenburg)