Fotografieren. Abseits des Lichts.

Ein junger Mann mit dunklen Haaren und Brille, der in einem Spiegel ein Foto mit einer Kamera macht, in einem Schwarz-Weiß-Bild

His female portraits are the most interesting to me, the influence of Church brutalities is clearly evident, and he confirms to be somewhat scared by certain cruel religious scenes as the crucifixion and the images of bleeding saints often depicted in paintings.

The women he shoots are pale, white dressed, often resembling ghosts of the past, or tortured souls searching for some peace. In an imaginary photographic current I would put Greller together with Matthias Lueger and Michaela Knizova.

reflectedfaith.com über Christian Greller

Meine Leidenschaft gilt dem, was man gemeinhin „Dark Fine Art“ nennt: düstere Landschaften, verfallene, verrottende Orte, melancholische Portraits und experimentelle Abstraktionen. In jedem Bild suche ich nach dem verborgenen Echo: eine verdrängte Erinnerung, ein gespenstisches Wispern, ein Nachhall aus einer anderen Welt.

Inspiration finde ich in den Schattenwelten literarischer Meister: E. A. Poe, H. P. Lovecraft, aber auch in den sehnsuchtsvollen Dämonen der deutschen Romantik. Der Traum, das Unterbewusste, das Unheimliche – all das ist für mich Nahrung. Und in filmischen Visionen: David Lynch’ surreale Inszenierungen, die expressionistischen Horrorträume eines “Dr. Caligari“ – sie alle hinterlassen Spuren in meiner Bildersprache. Und essentiell wichtig für meine fotografischen Reisen in das Abgründige: Musik! Klassik, Neofolk, Black Metal …

Im Laufe der Jahre sind mehrere Bücher mit meinen Fotografien erschienen, und meine Arbeiten wurden in verschiedensten Zeitschriften und Magazinen veröffentlicht. 2017 fand meine erste Einzelausstellung unter dem Titel „Auf dunklen Pfaden“ statt.

Ich habe mit Schriftstellern, Schauspieler*innen, Maler*innen und Musiker*innen kooperiert — Brücken gebaut zwischen Klang, Wort und Bild. Gemeinsam mit dem Regisseur Dominik Zahorka entstand der Kurzfilm „Die Asche der Hexe“, in dem meine visuelle Handschrift einem narrativen Gefüge begegnete.

Doch all das ist nur der Rahmen — das wahre Zentrum meiner Arbeit liegt im Moment des Augenblicks: wenn Licht bricht, Schatten sich wölben, eine Geste, ein Blick, ein verfallenes Gemäuer zu atmen beginnt. Jedes Bild, das ich erschaffe, ist zugleich Einladung und Rätsel – ein stiller Flüsterton, der dich einlädt, in die Tiefe zu gehen.

Christian Greller, 10.XI.2025